Am 21. November 2012 (Buß- und Bettag) führten wir das Brahms-Requiem („Ein Deutsches Requiem“) auf.
Das Requiem von Johannes Brahms stellt eine Ausnahme dar: Es handelt sich nicht um ein katholisches, liturgisches Requiem mit den bekannten Sätzen (Kyrie, Dies irae …), sondern um eine von Brahms zusammengestellte Abfolge von Psalmen und anderen Bibeltexten.
Tizian: Annunciazione – 1565 – Kirche „San Salvatore“ (Venedig)
Man vermutet, dass Johannes Brahms in der Kirche „San Salvatore“ in Venedig zu seinem Requiem inspiriert wurde. Rechts neben dem 3. Altar hängt ein Gemälde von Tizian – „Annunciazione“ – aus dem Jahre 1565. Eine handgemalte Zeichnung dieses Bildes findet sich in den Skizzen Johannes Brahms‘ zu seinem Requiem.
Die Idee, eine Trauerkantate zu schreiben, entstand in Johannes Brahms schon sehr früh und wurde möglicherweise durch den tragischen Tod seines Freundes und Förderers Robert Schumann 1856 noch verstärkt.
Der Tod der Mutter im Februar 1865 scheint die inzwischen ruhende Komposition wieder in das Bewusstsein von Brahms gerückt zu haben, er nimmt die Komposition wieder auf und sendet im April 1865 den Satz IV zur Begutachtung an Clara Schumann; bis dahin scheinen die Sätze I und II schon komponiert gewesen zu sein (jedoch ohne einen Schluss). Satz III ist wohl während eines längeren Aufenthalts bei seinem Freund Julius Allgeyer in Karlsruhe entstanden, die Sätze VI und VII wohl im Sommer des Jahres 1866 in Lichtentahl (bei Baden-Baden) und/oder in Winterthur. Der heutige Satz V wurde erst im Mai 1868 komponiert und nach den ersten Aufführungen in das Werk eingefügt. (Quelle: Wikipedia)
Das Konzert wird am Mittwoch, dem 21. November 2012 um 19:30 Uhr in der St. Heinrich Kirche (Nordstr. 3, Paderborn) aufgeführt. Weitere Aufführungen werden am 23.11.12 um 19:30 Uhr in Ostbevern (St. Ambrosius) und am 27.11.12 um 19:30 Uhr in Oelde-Lette (St. Vitus) sein.
Die Solisten sind Sabine Ritterbusch, Sopran und Markus Krause, Bass-Bariton.
Eine Kritik zum Konzert ist am 23.11.201 in der „Neuen Westfälischen“ erschienen. Wir bedanken uns bei der „Neuen Westfälischen“ für die freundliche Überlassung des Artikels!
Zitat:
„Zu erzählen gibt es hier wenig, aber sagen muß ich Dir noch, daß ich ganz und gar erfüllt bin von Deinem Requiem, es ist ein ganz gewaltiges Stück, ergreift den ganzen Menschen in einer Weise wie wenig anderes. Der tiefe Ernst, vereint mit allem Zauber der Poesie, wirkt wunderbar, erschütternd und besänftigend. Ich kann’s, wie Du ja weißt, nie so recht in Worte fassen, aber ich empfinde den ganzen reichen Schatz dieses Werkes bis ins Innerste, und die Begeisterung, die aus jedem Stücke spricht, rührt mich tief, daher ich mich auch nicht enthalten kann es auszusprechen. … Ach könnte ich es hören, was gäb ich wohl darum.“, schrieb Clara Schumann in einem Brief an Johannes Brahms, nachdem diese die Noten des 6. und 7. Satzes von ihm erhalten hatte.